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Northern Soul in Leipzig - The State of the Art

by Peanut Vendor

This text is about the Rare Soul Scene in Leipzig/Germany.

Ist das Glas nun halb voll oder halb leer? Blickt man auf die mehr als bescheidenen Anfänge vor etwa fünf bis sechs Jahren zurück, so hat sich seitdem enorm viel bewegt. Andererseits zeichnet sich ab, daß es über den gegenwärtigen halbgaren Zustand hinaus keine nennenswerte Entwicklung mehr geben wird, weil verschiedene Hindernisse einer weiteren Popularisierung von Northern Soul im Wege stehen.

Deswegen erschien es mir auch übertrieben und unangebracht, daß das renommierte englische "Togetherness"-Magazin 2002 in einer Aufzählung der Top Soul Cities außerhalb der Insel nun gerade unser kleines genügsames Städtchen an dritter Stelle (und damit vor allen anderen Städten in Deutschland) listete, was einfach dadurch zustandegekommen war, daß der Verfasser des Artikels, Kev Roberts, ungeprüft den persönlichen Eindruck einer einzigen, Leipzig aus persönlichen Gründen sehr wohlgesonnenen Person übernommen hatte.
Immerhin wird also inzwischen wahrgenommen, daß hier auch etwas passiert, aber wenn man realistischerweise bedenkt, daß der erste Weekender in Nürnberg bereits 1989 stattfand oder was in Hamburg, München oder im Ruhrpott regelmäßig so geht... Davon ist Leipzig noch Lichtjahre entfernt und das wird aus verschiedenen Gründen vermutlich auch noch lange so bleiben.

Wer braucht hier denn schon Northern Soul zum Leben? Schließlich gibt es bereits ein umfangreiches Angebot an Lokalitäten und Veranstaltungen, die kompromißlos auf Charts und Mainstream setzen, weil nun einmal die meisten Leute nicht ausgehen, um sich tanzend mit (ihnen) neuer, interessanter Musik auseinanderzusetzen, sondern um sich in der Masse mehr oder weniger vollaufen zu lassen und (wenn dafür nebenbei noch Zeit bleibt) etwas zu flirten. Dazu genügt auch der ganz kleine gemeinsame Nenner, unbekannte Musik lenkt doch zu sehr ab.
Den Gegenbeweis anzutreten ist leider nicht möglich, denn seit Jahren gibt es keinen einzigen geeigneten Club, in dem überhaupt regelmäßig anspruchsvolle Soul-Musik laufen könnte, um das Publikum längerfristig damit vertraut zu machen und davon zu überzeugen, wie grandios es sich dazu feiern und ganze Nächte durchtanzen läßt, obwohl die Lieder nicht ständig im Musikfernsehen laufen...

Die (soweit mir bekannt) derzeit einzige Veranstaltung (außer der SoulSurgery natürlich), die neben recht viel Funkigem sowie etwas Disco und Sixties-Kram tatsächlich auch Soul bietet (mit Schwerpunkt auf den frühen 70ern und nicht unbedingt auf Northern Soul), ist der "First Wednesday" (jedes Monats) in Ilses Erika; allerdings präsentieren die vier plattendrehenden "unumwundenen Fans der Genres" doch 'ne ziemliche Wundertüte. Das ist sicher (noch?) nicht "einzig das Allerbeste", wie es so herzerfrischend unbescheiden auf der Webseite des Clubs heißt. Die Publikumsresonanz ist bislang ziemlich verhalten, aber was ich dort gehört habe, veranlaßt mich nun auch nicht unbedingt, heftig die Werbetrommel zu rühren.
Ansonsten wird ja angeblich in der Stadt allerhand "Soul" gespielt (oder das Wort benutzt) - der sich dann bei näherem Hinhören als wahlweise Funk, Hip Hop oder Pop á la Prince, Earth, Wind & Fire oder Gloria Estefan etc. entpuppt... Tatsächlich werden in Leipzig ja schon "DJs" abgefeiert, wenn sie nur "Hit the road Jack" oder den Soundtrack von "Dirty Dancing" spielen - natürlich von Drittverwertungs-CDs, wie sie in Elektronik-Fachmärkten neben der Kasse liegen; da muß man sich über den fortwährenden Etikettenschwindel eigentlich auch nicht mehr wundern... Oh du glückliche, selbstzufriedene Provinz!

Sooooo, nach dieser kleinen Polemik geht's mir gleich wieder etwas besser - aber wenigstens auf meiner eigenen Webseite will ich auch mal etwas meckern dürfen. Vielleicht rockt (pardon, "soult") ja irgendein Laden ganz unglaublich und ich hab's einfach nur noch nicht mitbekommen...

Erfreulicherweise ist Leipzig kein weißer Fleck auf Deutschlands Northern-Soul-Karte mehr, aber das ist - in aller Deutlichkeit sei es gesagt - nun wirklich überhaupt kein Verdienst "der Stadt" selbst, denn (fast) alle Initiativen wurden und werden maßgeblich von Personen getragen, die ihre Soulzialisation anderswo erhielten und sich schließlich hier mangels vorhandener Angebote notgedrungen schließlich selbst zu engagieren begonnen haben. Leipzig hätte diesen Sound vermutlich ganz verschlafen, denn nahezu alle Leute, die Gestaltungsspielräume hätten (Clubs, Kneipen, Bars etc.) oder als Multiplikator fördernd wirken könnten (Presse, Radio), haben bislang keinerlei ernsthaftes Interesse bekundet...

Wie fing es überhaupt an? Nun, reine Soulveranstaltungen gab es vor zehn Jahren nicht und auch gemischte Ska/Reggae/Soul-Nighter waren keineswegs an der Tagesordnung, auch nicht überregional. Es gab - im Osten gleich gar nicht - kaum oder zumindest deutlich weniger Berührungspunkte zwischen der (nicht-rassistischen) Skinhead-Szene und Soul-Aktivisten, von denen viele in Mod- oder Scooterist-Kreisen mit Soul in Berührung gekommen waren. Auf Ska-Nightern wurde generell mehr Two Tone und - zeitnah - Third Wave Ska aufgelegt, allenfalls ergänzt um ein paar bereits damals ziemlich abgenudelte Motown-Gassenhauer, die aber auch nicht wirklich für Belebung auf der Tanzfläche sorgten.

Clarendonians + Alton Ellis
US-Original: Willie Tee (ATLANTIC)
In meinem Fall wurde das Interesse an Soul-Musik durch die unzähligen Verweise auf Reggae-Platten geweckt (seit den 50ern, als es die Sendereichweiten der Radio-Stationen im Süden der USA möglich machten, war die dort jeweils populäre Musik auch auf Jamaika ziemlich angesagt und wurde von jamaikanischen Musikern sehr freizügig als Quelle der Inspiration verwendet; und der populäre Sound der Sechziger war eindeutig zunächst R&B und dann Soul). Außerdem hatten Bekannte aus Dresden bereits Northern Soul für sich entdeckt und mich damit zunächst irritiert und zugleich angestachelt (cheers, Obi!).

Clarendonians + Alton Ellis
US-Original: Cornelius Brothers and Sister Rose (UA)

Ein Mitbewohner kaufte Anfang 1996 aus Neugier den inzwischen legendären KENT-Sampler "Right Back Where We Started From" - und der gefiel mit jedem Hören besser! Also fing ich selbst an, KENT-Platten ("Where Soul Begins") zu kaufen, konnte mit etlichen Stücken erstmal auch nicht so viel anfangen, anderes wiederum klang recht interessant und manches war auf Anhieb einfach überwältigend genial und wirkte wie eine Droge, die einen beim ersten Kick lebenslang süchtig zu machen beginnt...

Zu dieser Zeit, also 1996/97, gab es in Leipzig kleine Clubs wie das TRC oder den Blauen Pudel, in denen ich an harmlosen Wochentagen im Beisein einiger wohlgesonnener Freunde lernen durfte, wie man Schallplatten auf 'nem 1210er abspielt. Ab 1998 konnte ich dann im Kitchen-Club (R.I.P.) regelmäßig die Publikumsreaktion auf meine Neuerwerbungen testen.

Ein für mich herausragendes Ereignis, das vermutlich bei den meisten Beteiligten in Vergessenheit geraten ist, war ein Label-Abend von Crypt Records im Februar 1998 im Conne Island. Während die drei Bands vor allem laut waren, ging während der Umbaupausen und im Anschluß an das Konzert die Post ab wie selten. Labelchef Tim Warren legte persönlich (klischeehaft cool mit Sonnenbrille, Basecap und regloser Mine) alte R&B-Kracher (so richtig schön raw & gritty) auf, die einen unwiderstehlich auf die Tanzfläche zogen und dort schier festnagelten. Die meisten Leute im Saal kannten vermutlich nicht ein einziges Lied - und trotzdem hat es funktioniert... Würde heute zu gerne mal die damalige Play List lesen...
Im Dezember 1998 gab es Leipzigs ersten Soul Allnighter: das Conne Island hatte mit Sreamin' Jay Füg einen der Resident DJs aus dem Berliner Roten Salon eingeladen, dem ich mit meinen damals vielleicht 50 Singles und 20 LPs assistieren durfte. Wir spielten den ganzen Abend abwechselnd jeder auf einem Plattenspieler und ich kannte allenfalls einen Bruchteil von dem, was er auflegte...

Mit wohlwollender Unterstützung der Kitchen-Crew gab es danach zwei oder drei einigermaßen gelungene Veranstaltungen in der NaTo unter dem Titel "Groove City". Erinnere mich noch gut daran, wie uns (Gast-DJs MS Dienel & Bros aus Dresden und mich) anfänglich das Publikum ziemlich ratlos anstarrte, als wären wir kleine grüne Männchen mit Antennen auf dem Kopf - erst als wir in letzter Not zu ausgelutschten Kamellen wie "Car Wash" oder "Mr. Big Stuff" griffen, kam endlich etwas Leben in die eigentlich doch partytauglich rappelvolle Bude. Diese Reihe schlief dann leider wieder ein, als aus Lärmschutzgründen keine Tanzveranstaltungen in der NaTo mehr stattfinden durften.

Soulful Shakk

Danach bot sich das Volkshaus als vorübergehendes Soul-Asyl an, ohne daß die "Soulful Shakk"-Abende tiefere Spuren hinterlassen hätten. Aber wenigstens ist bis heute das Volkshaus einer der ganz wenigen Orte in der Stadt, der von sich aus Interesse an dieser Musik zeigt und gegenüber Fremdveranstaltern recht kooperativ ist.

Soulful Shakk

Wenn einen erst einmal der Soul Bug gebissen hat, braucht man natürlich - wie alle Süchtigen - stets neuen Stoff. Woher? Über gute Soul-Platten unterhielt ich mich entweder mit Helge Gerhards, der aus Bielefeld nach Leipzig gekommen war, oder mit Andreas "MusikService" Dienel aus Dresden, der heute der mit Abstand beste Rare Soul DJ aus dem Osten ist und inzwischen dermaßen spektakuläre Scheiben besitzt, daß auch gestandene Soulies bei seinen Sets voll auf ihre Kosten kommen.

Maxine Brown

Die meisten Songs lernte ich jedoch nach und nach durch Sales Tapes englischer Plattenhändler kennen. Inzwischen umfaßt allein dieses kleine Tape-Archiv mehrere tausend Titel. Allerdings hat es mich etliche Jahre gekostet, mich rein emotional auf das Preisniveau im Northern Soul einzustellen, das von der kaufkräftigen Nachfrage englischer Top-DJs und einiger völlig durchgeknallter Sammler bestimmt wird. Ich glaube, die erste Single, für die ich die ungeheure Summe :-) von zehn Pfund bezahlt habe, war "Since I found you" von Maxine Brown...

Ein nicht unerheblicher Werbeeffekt für Soul-Musik war der erste Auftritt der Inciters im Rahmen der Easter Ska Jam 2000 im Conne Island. Habe selten erlebt, wie eine Band ein völlig ahnungs- und erwartungsloses Publikum durch pure Spielfreude und eine großartige Bühnenpräsenz überzeugt und bedingungslos mitgerissen hat. Die Inciters sind inzwischen vier Mal in Leipzig aufgetreten. Als wir im September 2003 in ihrer Heimatstadt San Francisco zusammen um die Häuser zogen, bestätigten sie mir, daß auch für eine nächste Tour Leipzig zu den Konstanten ihrer Planung zählt. Das ist doch mal 'ne gute Nachricht!

Inciters

Spätestens jetzt kommen Daniel und Hendrike a.k.a. Dr. No und Ms. Pussy Galore als Gründer der SoulSurgery ins Spiel, die sich als Zugereiste zunächst wenig um die Leipziger Club-Tristesse scherten und ziemlich spontan (auf einer Veranstaltung in Münster, die wir gemeinsam besuchten) beschlossen, in Leipzig auch mal einen "richtigen" Soul Allnighter auszurichten, notfalls eben an einem sonst nicht genutzten Ort. Der eingeladene Gast-DJ Alan Barnes aus England erwies sich als Glücksgriff, er leistet große "Aufbauhilfe" und hat sich sehr für Leipzig begeistert und eingesetzt. Die erste SoulSurgery im Februar 2002 im Kulturbundhaus sah leider nur etwa 100 Gäste, davon fast die Hälfte von außerhalb (München, Nürnberg, Dresden, Solingen u.a.).

Soul Surgery

Zwei spätere Versuche an gleicher Stelle floppten, also zog das Projekt, dem ich mich inzwischen auch organisatorisch angeschlossen hatte, in den Absturz um, der zwar günstig auf der "Südvorstadt-Meile" (Karl-Liebknecht-Str.) liegt, aber mit seinem geneigten Holper-Fußboden und der einen nicht gerade schicken Toilette auf dem Hof schnell seine Grenzen offenbarte. Auch dieses Kapitel ist inzwischen Geschichte.

Am 12. April 2003 wurde im Volkshaus der 1. Geburtstag der SoulSurgery gefeiert. Das DJ-Line-up mit den englischen Gästen Alan Barnes und Chris King, der auf der Insel einen großen Ruf als Motown-Experte besitzt und erstmalig und exklusiv in Deutschland auflegte, schien uns überregional attraktiv und auch die Resonanz in der Stadt auf die relativ aufwendige Werbung war ermutigend...
Die Veranstaltung war gut besucht, trotzdem wurden wegen der relativ hohen Kosten (Miete für Anlage und Saal-Nutzung, Werbung, Flüge für die Gast-DJs) gerade mal unsere Ausgaben eingespielt, wochenlange aufwendige Vorbereitungen damit zu unserem privaten Freizeitvergnügen. Leider war es aus meiner Sicht musikalisch ziemlich enttäuschend, vor allem was Chris King ablieferte, hätte er sich in England nie und nimmer erlauben können. Dem Leipziger Publikum fiel das zum größten Teil gar nicht auf, wodurch es eine unbeschwerte Party wurde, aber das zeigte deutlich, daß es noch ein sehr weiter Weg ist, bis Leute auch hier geschmackssicherer werden und den Kerngedanken von Northern Soul akzeptieren - nämlich hervorragende seltenere schwarze Tanzmusik zu spielen, die einfach vom Mainstream noch nicht vereinnahmt worden ist. Ungläubiges Kopfschütteln bei den extra aus verschiedenen Städten angereisten deutschen Top-DJs, von denen viele mit ihrem B-Set deutlich spannender aufgelegt hätten. Das eigentlich Bedauerliche daran war aber, daß die außerordentlich günstige Gelegenheit, in Leipzig endlich mal in einem größeren Kontext für Northern Soul zu werben und durch eine wirklich gute Musik-Auswahl dauerhaft neue Interessenten zu gewinnen, leichtfertig vergeben wurde.

Derzeit zählen vielleicht zwei bis drei Dutzend Personen zum verläßlichen Stammpublikum für Soul-Veranstaltungen, und damit ist natürlich keine Kalkulation haltbar. Wenn es also nicht irgendwann einen populären, gut gelegenen, als cool empfundenen und preiswerten Anlaufpunkt gibt, der bereits von sich aus genügend Publikum anzieht, wird es nicht möglich sein, Northern Soul endlich als partytauglich akzeptierte, mainstream-unabhängige "coole" Tanzmusik für "In-Crowder" und interessierte Gelegenheitsbesucher zu etablieren.

Deswegen habe ich auch meine Mitarbeit an der SoulSurgery beendet; es macht einfach keinen Sinn, Zeit und Geld zu investieren, wenn nicht einmal ansatzweise das Erhoffte dabei herauskommt. An dieser Stelle Respekt für Dr. No, der die SoulSurgery weiterführt. Wünsche viel Erfolg, wobei mir das Volkshaus nach wie vor nicht als dauerhaft günstige Lösung erscheinen will. Bei allem noch so begrüßenswerten Entgegenkommen des Ladens - das Volkshaus ist in erster Linie eine Gaststätte und alle Konzerte oder DJ-Veranstaltungen leiden schon etwas darunter, daß sich selbst durch eine aufwendige Dekoration nicht einfach so eine Club-Atmosphäre herbeizaubern läßt. Die langjährige Praxis eigener Veranstaltungen mit freiem Eintritt (quersubventioniert aus den Treseneinnahmen bzw. als Werbung in eigener Sache verbucht) macht es darüberhinaus für jeden Fremdveranstalter zusätzlich schwierig: im April ningelten uns etliche Leute an der Tür die Ohren voll, wie unverschämt teuer denn € 5,- Eintritt wären - für zwei extra aus England eingeflogene Gast-DJs... Du meine Güte!

Das vorerst letzte Kapitel der Leipziger Soul-Story handelt von der Summer Safari. Ein großartiger Sixties Weekender mit einer Vielzahl bekannter und interessanter Bands sowie mehreren DJ After Show Parties. Kann sich jemand vorstellen, daß die Ausrichtung eines solchen Ereignisses Geld kostet, das irgendwie über den Ticketpreis refinanziert werden muß?
Die erste Auflage 2001 in Schkopau (in der Nähe von Leipzig) sah immerhin Rob Messer aus England als Gast-DJ; vermutlich war es einer der schrägsten Orte, an denen er je aufgelegt hat, aber wahrscheinlich gerade deswegen schien es ihm und allen Beteiligten großen Spaß zu machen. 2002 kümmerte sich die SoulSurgery um die Soul-DJs und die Ausgestaltung des Soul-Floors. Weil es so gut lief, fand in diesem Jahr der Soul-Nighter im großen Saal statt. Das Set von Mark Forrest (Hip City Soul Club Berlin) war zweifellos das Beste, was Leipzig bislang hören durfte, und die große Mehrzahl der von außerhalb angereisten Gäste wußte das auch zu schätzen. Aber es ist schon sonderbar - Hunderte Zugereiste aus ganz Deutschland und den Nachbarländern waren begeistert, nur in der Stadt selbst spürte man überwiegend eine meinungslose Distanziertheit ("naja, hm, mal schauen..."), während einige örtliche Veranstalter vielleicht sogar ein gewisses Problem damit haben, daß dieses Top-Ereignis vom Beatclub Dessau organisiert wird, dessen Crew einfach für solche Dinge engagierter und kompetenter ist als die meisten Personen hier in der Stadt...
Ein wirklicher Treppenwitz dabei ist, daß die Beatclub-Leute bereits seit langem (weil geeignete Objekte leider nicht vom Himmel fallen) nach einem passenden Platz suchen, um einen "coolen" Sixties Club zu eröffnen, der Leipzig wirklich gut tun könnte. In diesem Jahr sah es endlich richtig gut aus: nach einer mündlichen Zusage schien alles in Sack und Tüten; Konzepte und Namen für Veranstaltungsreihen waren bereits entworfen - aber an dem Tag, an dem "nur noch" der Mietvertrag unterschrieben werden sollte, erfuhren sie, daß der Zuschlag doch an andere geht... Daraus wurde dann der King King Club, dessen Eröffnung ungeschickterweise genau auf das Wochenende der Summer Safari fiel. Drei Monate später schloß das King King wegen mangelnden Besucherinteresses...

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